Wie Hagen Siegfried feig erstach im Odenwald, bei Amorbach

Lesung mit Reinhold Grzega
Treuchtlingen, 14.5.2004, 20:00
Reinhold Grzega hat das Nibelungenlied, "das zwar jeder kennt, aber niemand gelesen hat" (Grzega), so in Verse gefasst, dass auch der literarische Normalverbraucher endlich die komplizierten Zusammenhänge begreifen und sich an der ersten Sex-and-Crime-Story der deutschen Literatur so richtig ergötzen kann. Bei Grzega werden zwar kühne Helden gelegentlich zu aufgeblasenen Angebern, stolze Könige zu schwächlichen Memmen, edle Frauen zu keifenden Weibern - aber der Autor orientiert sich immer haarscharf an der Wahrheit, will heißen: an der Originalversion. Dass der Autor bei seiner ersten Lesung in Treuchtlingen im April 2002 die "Amorbacher Version" geschickt variiert und den "Mordfall Siegfried" in die Nähe der Altmühlstadt verlegt hat, mag manchen Germanisten und Nibelungenforscher ein wenig verstört haben, doch Grzega will damit nur seine Verbundenheit mit seinem früheren Heimtort zum Ausdruck bringen. Es ist freilich ein Lokalpatriotismus mit Augenzwinkern, der ihn zu dem neuen Titel inspiriert hat: "Wie Siegfried starb durch Hagens Stahl bei Treuchtlingen im Altmühltal". Reinhold Grzega wurde 1941 in Birkental (Oberschlesien) geboren. Nach der Vertreibung kam seine Familie in das mittelfränkische Altmühl-Städtchen Treuchtlingen, wo der Autor seine zweite Heimat fand und fast 40 Jahre lebte. An der Universität Erlangen studierte er Romanistik und Sport. Nach einer 16-jährigen Lehrtätigkeit am Gymnasium Roth leitete er von 1984-1996 das Karl-Ernst-Gymnasium in Amorbach, wo er heute noch lebt.
Saal des Kulturzentrums Forsthaus
Am Schlossberg 1
Veranstalter
Stadt Treuchtlingen
Hauptstr. 31, 91757 Treuchtlingen
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