Rezitation von 10 Gedichten aus dem Zyklus "Mohn und Gedächtnis" von Paul Celan. Rezitation: Axel Wostry. Gemälde: Babette Ueberschär. Musik von Ernest Bloch und Olivier Messiaen mit Gisela Auspurg (Cello) und Tobias Drixler (Klavier)
"Was ich brauche, was ich dringend brauche, eben deshalb, weil ich so oft von mir weg muss, auf Reisen gehen muss, - und wie unbequem ist dieses Reisen, ich selber bin dabaei reglos, wechsle nicht den Ort, die Welt aber saust unter meinen Füßen vorbei! - was ich also brauche, ist das Gefühl, dass es bei all diesem Hin und Her einen Ausgangspunkt gibt, der, wenn er auch nicht wieder erreicht werden kann, dennoch bestehen bleibt - ein solcher Ausgangspunkt wären meine Gedichte, wenn ich sie in Sicherheit wüsste... " (Paul Celan, 1949) Die Sammlung "Mohn und Gedächtnis" begründete - u. a. mit der darin enthaltenen "Todesfuge" - 1952 den Ruhm des bis dahin unbekannten Paul Celan. Die Sprache war ungewohnt, geheimnisvoll und bedeutungsprismatisch. Er sprach als einer der Ersten den Holocaust an. Heute, mehr als 50 Jahre danach, scheint es kaum vorstellbar, dass Celan ausgelacht wurde, als er seine Gedichte der Gruppe 47 vorstellte. Babette Ueberschär, die über die künstlerische Gestaltung des neuen Gemeindehauses der Evangelisch-lutherischen Kirche mit Bobingen verbunden ist, gab mit ihren Arbeiten "Gebilde" den Impuls zur Lesung aus dem Zyklus "Mohn und Gedächtnis". Ihre Art zu arbeiten beschreibt sie mit: "Die Sprache abtasten und ein Gebilde entwickeln. Die Grenzen zur bloßen Vermutung und zur privat bleibenden Assoziation sind fließend, und die Aufgabe ist unendlich". Die Ausstellung der "Gebilde" wird im Rahmen dieser Veranstaltung eröffnet. (Finissage: 23. Mai 04, 11.00 Uhr, Gemeindehaus). Einführende Worte zu Paul Celan und "Mohn und Gedächtnis" von Luzian Geier, Bukowina-Institut, Augsburg.
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