"Ich wünsche mir, dass mein Leben anders wird" - Julia Marie liest aus ihrem autobiografischen Buch "Ein Engel ohne Flügel", einem Lebensbericht, bei dessen Entstehung der Schriftsteller Wolfgang Hillmann behilflich war: Mit fünf Jahren wird sie von der Mutter in die Sekte der Marienkinder nach Mindelheim gebracht. Sie erleidet dort Teufelsaustreibungen, endlose Religionsrituale und körperliche Übergriffe durch den Sektenführer. Mit 21 Jahren ausgestiegen, bringt sie den Sektenführer vor Gericht. Unerfahren, ohne wirkliche Unterstützung und ohne Ausbildung, scheitert ihr Leben in der "normalen" Gesellschaft, sie muss in die Psychiatrie. Aber sie wehrt sich, spielt in einem Projekt im Landestheater in Memmingen und schreibt ein Buch, das in seiner Authentizität und seiner Offenheit wohl einmalig ist und großes Medienecho fand (Die ARD, das Bayerische Fernsehen ("Lebenslinien") und das Südwestfunk-Fernsehen berichten in Fernsehfilmen über ihr Schicksal). Der Memminger Wolfgang Hillmann liest aus dem zum Kultbuch gewordenen "Die Toten der Iller": ein satirischer Zustandsbericht über das Leben in der Region, in einem an Skurrilität und absurdem Humor kaum zu überbietenden Stil. Es ist das meistverkaufte Buch über die "andere Seite" des Allgäus.
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