Schnapp-Schuss Kunst

Metamorphosen, Movement, Motivation
Ingolstadt, 11.7.2020 — 25.7.2020
© Maike Dominik
Maike Dominik
Ein Kunstwerk ansehen, aufnehmen, spüren, fühlen: Die „innere Kamera“ macht ein Bild und hält es fest. Nicht nur als einfaches Abbild des Gesehenen, sondern gefiltert durch die eigene Wahrnehmung – ein „Schnapp-Schuss“ entsteht.

Ausgangspunkt des Workshops war die Ausstellung von Werken der Künstlerin Anja Warzecha im Kunstverein Ingolstadt. In Resonanz auf das Kunsterlebnis fertigten die Teilnehmenden eigene Formen aus Ton, die sie täglich weiterentwickelten.

Nach dem Ausstellungsbesuch erarbeiteten die Teilnehmenden ihre erste Skulptur als Antwort auf die erlebte Kunst. Vorgabe war, sich auf den stärksten Eindruck eines Kunstwerks zu beziehen – den inneren „Schnapp-Schuss“ gegenständlich oder abstrakt umzusetzen. Dabei formten sie den Ton „pur und direkt“, d.h. weitgehend ohne Werkzeug, lediglich durch manuelle Tätigkeit, also Druck, Streichen, Modellieren, nur durch die Kraft und Feinfühligkeit der Hände und Finger.

Täglich fertigten die Teilnehmenden zu Hause eine weitere Tonform. Grundlage für die neue Skulptur war jeweils das Werk vom Vortag, das sich langsam wandelte. Diese Veränderung geschah entlang der aktuellen Bedürfnisse: „Was gefällt mir und möchte ich erhalten? Was braucht aus meiner Sicht Veränderung? In welche Richtung soll die Veränderung gehen?“ Über mehrere Tage hinweg entstand so eine Serie von Tonwerken, die häufig einen inhaltlichen Zusammenhang zeigten. Die kreative Arbeit wurde durch Reflektionsbögen abgerundet, die die Entwicklung der Motivation und Zufriedenheit dokumentierten, sowie mithilfe von Assoziationen den Zugang zum entstandenen Werk ergänzten. In täglichen gemeinsamen Zoom-Konferenzen mit der Kursleitung präsentierten die Teilnehmenden ihr neues Werk, berichteten über Lust und Frust und gaben sich offenes Feedback. Abschließend brannten und glasierten die Teilnehmenden ihre Tonskulpturen und präsentierten sie in einer Ausstellung.

Ziel des Workshops war es, im Sinne der Methode „Wiederholen und Wandeln“ einen sowohl künstlerischen als auch individuellen inneren Prozess der Teilnehmenden anzuregen. Die Metamorphose vom „Schnapp-Schuss“, der den unmittelbaren Eindruck zu Beginn des Projektes zeigte, bis hin zur letzten Figur verbildlichte die persönliche Entwicklung während des Prozesses. Besonders positiv empfanden die Teilnehmenden die entspannende Wirkung beim Formen des Tons, die wohltuende Erfahrung, sich vertiefen und fokussieren zu können, sowie die Erfahrung, Frustrationen oder Tiefpunkte, kleine „Krisen“, zu überwinden und eigenständig bewältigen zu können.
Online und Städtische Galerie im Theater
Schlosslände 1, 85049 Ingolstadt
Eintritt: Frei; Anmeldung unter buergerhausprogramm@ingolstadt.de
Veranstalter
Kreuzstraße 12, 85049 Ingolstadt
Partner
Städtische Galerie im Theater
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