Sprechen wir von „Identität“, verstehen wir darunter unseren spezifischen Charakter, der unsere individuelle Persönlichkeit ausmacht. Doch welche Merkmale genau sind für uns wesentlich? Welche Entwicklungen finden in uns statt? Wie wollen wir unsere eigene Identität gestalten?
Teilnehmende des Workshops waren Schüler*innen – auf der Schwelle zwischen der Jugend und dem Erwachsensein. Mit selbstgestalteten Kopfbedeckungen sowie Kostümen probierten sie sich aus und inszenierten sich in diesen Rollen selbst. Die Fotos der Verwandlungen stellten sie in der Burghausener Studienkirche St. Josef aus.
Angeregt durch Beispiele aus Kunst und Mode entwickelten die Teilnehmenden erste Ideen für Kostüme und Kopfbedeckungen, die sie in Zeichnungen und Collagen festhielten. Die Entwürfe setzten sie praktisch in Hutkreationen um, die sie aus weißem Papier herstellten. Obwohl alle das gleiche, unbemalte Material benutzten, entstanden sehr unterschiedliche und ästhetisch ansprechende Kopfbedeckungen. In Vorbereitung der inszenierten Fotos gestalteten die Teilnehmenden Kostüme aus unterschiedlichen Werkstoffen: Papier, Gips, Stoff, Holz; aber auch Materialien aus der Natur verarbeiteten sie zu körpererweiternden und körperverändernden Gewändern. Für die Fotoaufnahmen machten sich die Teilnehmenden auf die Suche nach der passenden Umgebung für die von ihnen gewählte Rolle – „Mutter Natur“ ließ sich im Burghausener Wald ablichten, eine Punkerin unter dem Gitter eines umgedrehten Einkaufswagens im nahegelegenen Supermarkt. Für die Aufnahmen inszenierten sich die Schüler*innen in ihren selbstgestalteten Kostümen und mit körperbezogenen Objekten. Abschließend fanden die Sichtung und Auswahl der fotografischen Ergebnisse in der Gruppe für die Ausstellung in der ehemaligen Studienkirche St. Josef statt.
In dem Workshop ging es darum, die Möglichkeiten und Variationen des eigenen Erscheinungsbildes auszuloten – die vielfältigen Ergebnisse begeisterten sowohl die Teilnehmenden als auch die Besucher*innen der Ausstellung. Die Schüler*innen empfanden die Arbeit im Workshop gerade in den arbeitsintensiven Prüfungszeiten, in denen sich die meisten befanden, als ausgleichend. Trotz des hohen Arbeitspensums in der Schule engagierten sie sich für ihre eigenen Projektideen und deren Umsetzung mit Elan und Tatkraft.
Studienkirche St. Josef, Burghausen
Kanzelmüllerstraße 90a, 84489 Burghausen
Ausstellung: 15.11.-17.11.2019, Sa 11-17 h, So 11-15.30 h
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.