Körperbild

Bildnerisches Gestalten als heilsame Erfahrung
München, 26.9.2020 — 27.9.2020
© Iris Golde
Iris Golde
Statuen der Antike präsentieren nicht nur das noch heute unsere Gesellschaft prägende Ideal eines scheinbar perfekten Körpers, sondern sie zeigen auch überraschend andere Perspektiven: einen selbstbewussten Hermaphroditen, eine kecke Tänzerin oder einen kraftlosen und müden Kämpfer.

Wie stehen wir zu vermeintlichen Idealbildern des Körpers? Wer ist mit seinem Körper zufrieden? Was habe ich für ein Selbstbild? Diesen Fragen gingen die Workshopteilnehmenden malerisch, zeichnerisch und in der Bewegung nach. Dabei setzten sie sich mit den Skulpturen im Museum für Abgüsse klassischer Bildwerke in München auseinander und hinterfragten das eigene Körpergefühl und die Körperwahrnehmung.

Als Inspiration für den Workshop dienten Abgüsse von Statuen der griechischen und römischen Antike, aus denen die Teilnehmenden Skulpturen wählten, in deren Körperhaltung sie sich einfühlten. Angelehnt an das „Statuentheater“ von Augusto Boa zeigten sie sich als Körperstatuen wie „lebende Bilder“. Anschließend erstellten sie Skizzen mit Bleistift und Aquarellbuntstiften auf Papier. Sie experimentierten dabei u.a. mit dem Duktus der Linie (Welches Gefühl bringt welche Handhaltung mit sich?), mit dem Raum (Wie lässt sich zeichnen, was nicht da ist: der leere Raum um eine Figur?), mit Farbe und der Dreidimensionalität (Gestaltung einer Skulptur aus Gipsbinden und Recycling-Material). Bei gemeinsamen Bildbetrachtungen und der abschließenden Schlussrunde besprachen die Teilnehmenden Themenkomplexe wie das eigene Körpergefühl / Körperwahrnehmung, die vermeintlichen Idealbilder des Körpers, das eigene Selbstbild, Selbstfürsorge und Achtsamkeit, Körperhaltung (Verspannungen und Körperspannung).

Im Mittelpunkt des Workshops stand die Beschäftigung mit dem Körper. Ziel war es, über den eigenen Körperausdruck und das körperbewusste Gestalten mit Farben und Formen in Berührung mit sich und den eigenen Körper zu kommen. Einige der Workshopteilnehmenden betätigten sich bereits als Hobbymaler*innen oder kamen regelmäßig zum Abzeichnen ins Museum. Neu für sie war, dass es in dem Workshop eben nicht darum ging, ein besonders „perfektes“ Ergebnis zu erreichen, sondern um den Prozess. Auch konnten sie neue Plätze für sich entdecken: nicht mehr am Rande des Raums, sondern plötzlich in dessen Mitte, zwischen den Kunstwerken.
Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke
Katharina-von-Bora-Str. 10, 80333 München
Eintritt: Frei; Begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung bis 4 Tage vor Veranstaltung: mfa@lrz.uni-muenchen.de
Veranstalter
Katharina-von-Bora-Str. 10, 80333 München
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.