Stadt wandelt sich – veränderte Nutzungsgewohnheiten prägen und verändern eine Stadt. Gleiche Nutzungen haben heute andere Formen, mal ist das Material vergänglich und die Form hat die Zeit überdauert, mal kann Gestriges auch heute noch gegenwärtig sein. Der Zeit, den Bedingungen für Veränderung, der Gegenwärtigkeit und Vergänglichkeit widmet sich das transform-Projekt der Stadt Marktheidenfeld. Stadtentwicklung wird kritisch hinterfragt, geschichtliche Wurzeln werden aufgespürt, Nutzungen und Materialien in ihrer Vergänglichkeit thematisiert, spezifische Situationen von damals und heute werden zueinander in Bezug gesetzt ebenso wie (vergängliches) Material und (überdauernde) Form. Marktheidenfeld, am Main gelegen, ist durch häufige Staumeldungen auf der nahe gelegenen Autobahn landesweit bekannt. Durch die Neuentstehung von Einkaufsgebieten am Stadtrand verlagert sich auch das Einkaufsgeschehen für den alltäglichen Bedarf aus der Mitte an den Rand. Verwaiste Einzelhandelsgeschäfte in der alten Innenstadt nehmen zu und die Nutzungsänderung wird auch im städtischen Raum sichtbar: Schaufenster sind mit Vermietungsangeboten beklebt, die Geschäftsräume stehen leer. Die Altstadtsanierung wirkt dieser Entwicklung entgegen und macht die Innenstadt wieder attraktiver. Die Zeichen der Veränderung sind noch sichtbar. Mit Installationen, Aktionen und Performances werden die genannten Themen – sowohl spezifisch für diesen Ort als auch grundsätzlich – bearbeitet, künstlerisch umgesetzt und im öffentlichen Raum gezeigt.

30.05.2008, 13 Uhr, Nordring, Marktheidenfeld, Eröffnung der Installation Vergangenheit-Gegenwart – Fortbewegung; zwei Plastiken auf zwei Kreiseln. Die neu geschaffenen Kreisel im städtischen Straßensystem – Karbacher Straße/Nordring und Georg- Mayr-Straße/Nordring/Neue Brücke – werden mit einem kleinen Boot (Schifffahrt, Fischerei und Transport auf dem Main) und mit einer bemalten Kuh (Landwirtschaft am Rande Marktheidenfelds als Existenzgrundlage früherer Zeiten) besetzt.

02.06.2008 – 30.07.2008, Untertorstraße und Mitteltorstraße. Ein unbenutzter Raum in der Innenstadt dient für Aktionen, Vorführungen von Film und Theater und für Installationen. Eröffnungstermin: 02.06.2008, 11 Uhr

30.05.2008 – 14.09.2008 Balthasar-Neumann-Gymnasium, Collage auf Glas. Das Gymnasium wird künstlerisch auf die Barockzeit des Namensgebers zurückgeführt. Die etwa 200 großformatigen Fenster der Schule werden mit barocken Fensterformen aus Farbkarton beklebt, der Pausenhof mit barocker und zeitgemäßer neuer Musik bespielt.

04.06.2008- 10.06.2008, Untertorstraße, Marktheidenfeld. Wechselbilder-Installation "Früher-heute". Auf die Lamellen eines Fenstersonnenschutzes werden zwei Bilder gemalt, die sich der Vergangenheit und der Gegenwart widmen. Die Lamellen drehen sich regelmäßig und zeigen jeweils das andere Bild. Kooperationspartner: Fa. Warema.