Im Rahmen des Projekts „Comic macht Schule“, das im Vorfeld des 18. Internationalen Comic-Salons Erlangen stattfand, nahmen 175 Kinder und Jugendliche an insgesamt acht mehrtägigen Workshops zum Thema „Gesundheit“ teil. Angeleitet von renommierten Comic-Künstler*innen entwickelten sie ihre eigenen Comic-Helden und Comic-Geschichten und setzten diese Strich für Strich in Comic-Zeichnungen um. Eine wesentliche Rolle spielte die Alltags- und Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen, die im Zentrum stand: Schule, Unterricht, Familie, Freunde, Freizeit, Stadtteil usw. waren Themen der erfundenen und gezeichneten Geschichten.
Spielerisch lernten die Kinder u. a., wie ein Comic funktioniert, wie man mit Bildern Geschichten erzählen kann, wie man mit dem Bildaufbau und der Abfolge der Bilder Spannung erzeugen kann oder wie eine neue Comic-Figur entsteht. Die Schüler*innen zeichneten Figuren, Gesichter, Gestik, Mimik und lernten kennen, wie eine Comic-Sequenz gestaltet werden kann: Brainstorming, Schreiben, Storyboard, Skizzieren, Inking, Lettering, Kolorierung.
Die Comic-Künstler*innen nahmen die Kinder in ihren individuellen Neigungen und Bedürfnissen ernst, griffen ihre Ideen auf, setzten so kreative Prozesse in Gang und schufen eine vertrauensvolle Atmosphäre. Eine Auswahl der Comic-Geschichten war während des 18. Internationalen Comic-Salons in einer eigenen Ausstellung in den Räumlichkeiten der Jugendkunstschule in Erlangen zu sehen. Wichtiger Bestandteil des Projekts „Comic macht Schule“ war außerdem der Besuch des 18. Internationalen Comic-Salons. Alle Teilnehmer* innen erhielten „Künstler*innen-Ausweise“, mit denen sie während des gesamten Festivalzeitraums kostenfrei die vielfältigen Angebote des Comic-Salons nutzen konnten. Ziel war es, Kindern und Jugendlichen, die zum Teil aus bildungsbenachteiligten Schichten kommen, einen niederschwelligen und eher spielerischen, unkomplizierten Zugang zu der „Neunten Kunst“ Comic zu verschaffen. Die Schüler*innen lernten den Comic als eigene Kunstform und als weitere Ausdrucksmöglichkeit für ihre Kreativität und Phantasie kennen, erwarben neue Kompetenzen und fühlten sich ernst genommen, indem sie aktiv, kreativ und sichtbar am Programm eines großen Festivals beteiligt waren.