weiter.leben

Weiden i.d.OPf., 11.3.2019 — 3.7.2019
© Irene Fritz
Irene Fritz
Im Projekt „weiter.leben“, das in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Regensburg umgesetzt wird, war das Thema „Leben schenken durch Organspende“ zentral. 15 Schülerinnen der Sophie-Scholl-Realschule Weiden setzten sich mit Aspekten des Körpers, seiner Möglichkeiten, Grenzen, Bedürfnisse und eventuellen Erweiterungsmöglichkeiten auseinander. 19 Grundschulkinder näherten sich der Thematik über Aspekte des selbstlosen Helfens und Sicheinsetzens für andere an.

weiter.leben – Körper-Apps
Die Realschülerinnen tauschten sich über Erfahrungen mit Krankheit, mit Grenzen des Körpers und mit dem, was sie sich vom eigenen Körper wünschen, aus.
Ausgangspunkt war das eigene Körperbild, das als Fotografie und gezeichnetes Umrissbild individuell weitergestaltet wurde. Außerdem arbeiteten die Schüler*innen in Gruppenarbeit mit großformatigen Körperumrissen, die durch Nachzeichnen von Körpersilhouetten entstanden waren. Die Ausdrucke der Figurenbilder konnten sowohl mit Collagetechniken als auch durch Übermalung überarbeitet werden. Einer neuen Technik der Collage, die Bildteile nicht zu kleben, sondern mit Nadel und Faden zu vernähen, standen die Schülerinnen sehr offen gegenüber. Der Zusammenhang Körper – Veränderung – Narbe war für die Mädchen gut zu begreifen und sie fanden den daraus entstehenden bildnerischen Effekt sehr interessant. Um den Teilnehmenden verschiedene Möglichkeiten, das Thema „Körper“ künstlerisch zu bearbeiten, näherzubringen, wurden verschiedene künstlerische Positionen, wie die Selbstporträts von Frida Kahlo, Collagen von Annegret Solltau, Fotoarbeiten von Rebecca Horn, aber auch die Anatomiestudien von Leonardo da Vinci, vorgestellt und besprochen.
Während der Gestaltungszeit und der Arbeit an der eigenen Fotografie kam es zwischen den Schülerinnen zu vielen Gesprächen über aktuelle Probleme z.B. in der Familie, über Freundschaften oder über die eigene psychische Situation.

Weiter. leben – Von Lebensrettern und Schutzengeln
19 Grundschulkinder der Gerhardinger- Grundschule Weiden trafen sich an sechs Nachmittagen sowohl im Internationalen Keramik- Museum Weiden als auch in den Ateliers der Jugendkunstschule im Kunstbau, um an Einzelfiguren und Figurengruppen zu arbeiten, die sich mit dem Thema Helfen, Retten, Beschützen, Schenken und Wertschätzen beschäftigten und ebenfalls mit dem Überthema „Organspende“ in Verbindung standen. In Vorbereitung auf das Modellieren dreidimensionaler Tonskulpturen und großformatiger Figurengruppen aus Pappmaché entwarfen die Kinder passende Gesten und Ausdrucksformen für verschiedene Gefühle und körperliche Zustände. Dabei entstanden einfache Skizzen, in denen sich die Kinder beispielsweise mit Motiven des Berührens, Tragens und Stützens vertraut machten. Auch näherten sie sich spielerisch Figuren und Geschichten aus der Antike an und stellten diese szenisch nach. Dabei beschäftigten sie sich mit dem Motiv des Helden und fragten sich, was zu einem Heldsein dazugehören könnte oder sollte. In den Darstellungen von Helden aus der griechischen Antike fand die Gruppe im Internationalen Keramik-Museum Weiden einen Ausgangspunkt für die vielfältigen Figurenstudien. Die Motive der Kinder kreisten um die Themen Zusammenhalten, Füreinander- Dasein bis hin zum selbstlosen Einsatz als Lebensretter*in.
Einige beteiligte Schüler*innen sprachen kaum Deutsch, andere kommen aus Familien mit schwierigen sozialen Hintergründen. Spannungen in der Gruppe konnten mit dem Vermerk auf das gemeinsame Thema des Miteinander- seins und des Aufeinander-aufpassens meist gut gelöst werden. Die bestehenden Konflikte in der Gruppe wurden so sinnstiftend auf die Thematik übertragen.
Die Ergebnisse beider Gruppen sollen im Frühjahr 2020 im Rahmen eines Ausstellungsprojektes an der Universitätsklinik Regensburg gezeigt werden.
Veranstalter
Partner
Internationales Keramik-Museum Weiden, Universitätsklinikum Regensburg, Gerhardinger-Grundschule, Sophie-Scholl-Realschule
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.