Vogel & Frei

Nürnberg, 2.6.2020 — 9.6.2020
Screenshot, Kunstprojekt VOGEL & FREI
Susanne Carl, Irmela Bess
Der Vogel steht für Leichtigkeit, Freiheit und weite Horizonte und damit für alles, was die Corona-Lockdowns unmöglich machten. Um Einsamkeit, Unsicherheit und Bewegungsmangel zu entkommen, hilft es, selbst zum Vogel zu werden.

Mit selbstgestalteten Masken, dem passenden Kostüm und einer neuen Bewegungssprache entwickelten die Workshopteilnehmenden individuelle Vogelcharaktere. Sie verwandelten das häusliche Umfeld vom Ort der Isolation zu einem Feld der Möglichkeiten, die Maske vom Symbol der gesundheitlichen Schutzmaßnahme zum Theaterobjekt und sich selbst zu dem Wesen ihrer Vorstellungen.

Die notwendigen Materialien (z.B. weiße Vogel-Halbmaske und Acrylfarben) für den Workshop erhielten die Teilnehmenden per Post im Vorfeld. Während der digitalen Treffen fanden Input, Aktion und Austausch in der Gruppe statt. Bei Tanzterminen standen Körperwahrnehmung und Tanzimprovisationen im Mittelpunkt, um körperliche Durchlässigkeit zu entwickeln. Im gestalterischen Teil des Workshops entdeckten die Teilnehmenden den eigenen Kleiderschrank als Kostümfundus und ergänzten ihre Ausstaffierung durch Materialien im Haushalt. Diese Kreationen bestimmten wesentlich die farbige Gestaltung der Masken. Darüber hinaus besprachen die Teilnehmenden Farbkontraste und Maltechniken in der Online-Malstunde, Vogelabbildungen dienten als Inspiration. Im Finale inszenierten die Teilnehmenden sich selbst als Vogel mit der von ihnen entwickelten Bewegungssequenz in den eigenen vier Wänden. In Screenshots hielten sie diese Inszenierungen zur Erinnerung fest und präsentierten sie in einer gemeinsamen Abschlussrunde.

Während des Workshops fand ein Prozess der Transformation statt: Die Teilnehmenden spürten im Tanz ihren Emotionen zunächst körperlich nach und übersetzten ihre Empfindungen dann durch Kostümwahl und Maskengestaltung in die äußere Erscheinungsform. Dabei entstanden einmalige Vögel, die sehr mit der Persönlichkeit der Spieler*innen und ihren Sehnsüchten verbunden waren. Der Workshop reagierte auf die Folgen der Kontaktbeschränkungen, indem die Teilnehmenden durch ihn die Möglichkeit zu Begegnung und Miteinander erhielten. Abgesehen von Gruppen- und Partner*innenarbeit gab es eine digitale „Teeküche“ während des Kurses zur informellen Begegnung sowie eine Cloud als gemeinsame Austauschplattform für Fotos von der Entwicklung der Vögel. Um den tristen Corona-Alltag zu beleben, waren alle eingeladen, die Präsentation der Screenshots feierlich zu begehen: schön gekleidet wie für einen Theaterbesuch und mit einem Glas Sekt o.ä. zum gemeinsamen Anstoßen.
zu Hause
Eintritt: Frei; Anmeldung unter info@irmela-bess.de oder su.carl@t-online.de
Partner
Spielzeugmuseum Nürnberg
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