Ein ausgestelltes Objekt, ein schöner Raum, die Architektur, ein altes Kunsthandwerk oder eine Pflanze im Renaissancegarten kann den*die Betrachtende*n berühren, faszinieren oder etwas in ihm*ihr zum Schwingen bringen.

Das fast 500 Jahre alte Nürnberger Tucherschloss mit seinen Kunstschätzen, der festliche Hirsvogelsaal und der idyllische Schlossgarten dienten den Workshopteilnehmenden als Inspirationsquelle. Die künstlerische Auseinandersetzung mit den ästhetischen Eindrücken war Ausgangspunkt für eigene Ideen, Werke, Impulse und Spuren.

Der Workshop begann mit einem Erkundungsgang durch das Museum Tucherschloss, ein besonderes Augenmerk lag auf dem Hirsvogelsaal mit seiner Fülle an Symbolen, Rätseln, Ornamenten, Malereien, Büsten, Stuckarbeiten und Schnitzereien. Im Anschluss stellten die Teilnehmenden selbst Farben aus Pigmenten her und verwirklichten eigene Bildideen. Arbeitsschwerpunkte lagen auf dem „inneren Porträt“, dem die Porträtgemälde von Mitgliedern der Patrizierfamilie Tucher als Impuls dienten, sowie auf dem Arbeiten mit Ton, für das das Tucher‘sche Prunksevice Ausgangspunkt war. Naturmaterialien aus dem Schlossgarten nutzten die Teilnehmenden für Ton- und Gipsabdrücke, mit der Sandsteinfassade setzten sie sich in colorierten Bleistiftskizzen auseinander und Lieblingsstücke aus dem Schlossareal verewigten sie in einem Postkartengruß. Bei der digitalen Variante des Workshops fand ein Modul zur „Glasmalerei“ statt, in dem die Teilnehmenden Fensterbilder anfertigten, und Kinder arbeiteten mit Stoff und Knöpfen, inspiriert durch die Kleidung auf den Porträtgemälden. Bei einer abschließenden Werkschau präsentierte jede*r sein*ihr Lieblingswerkstück und stellte es der Gruppe vor.

In dem Workshop vertieften die Teilnehmenden ihre Eindrücke aus dem Museum. Ziel war es, einen Kunst-Erfahrungs-Raum erlebbar zu machen, neue Handlungsdimensionen in der Kunst und eigene Möglichkeitsräume kennenzulernen. Die Teilnehmenden zeigten sich in ihren Rückmeldungen euphorisch: „Geprägt von wohlwollender Verlangsamung innerer Prozesse und von einer tiefen inneren Stille. Geprägt von einer Umgebung, die in Gestaltung und Farben erfreute. Geprägt von einer Zeit in der sorgfältig gesetzte Impulse Wege nach Innen eröffneten, die neue Erfahrungen mit der tagtäglich erlebten Umwelt ermöglichten.“ „Die Möglichkeit mit künstlerischen Mitteln in einem inspirierenden Umfeld zu experimentieren und frei zu sein von alltäglichen Zwängen. Ich hatte die Chance abzuschalten und loszulassen… eine Reise, frei zu gestalten, zwanglos in wunderbarer Atmosphäre. Eine Anregung weiterhin gestalterisch tätig zu sein, aus der Enge des Alltags herauszukommen.“