STADTKULTUR hat das von der AOK Bayern geförderte Pilotprojekt gesundmitkunst erweitert: Künstlerische Workshops zur Gesundheitsförderung werden unter qualifizierter Anleitung bis Ende Juli 2020 daheim stattfinden können. Es gibt bereits Angebote zu Performance, bildender Kunst und kreativem Schreiben. Zuschussanträge für weitere Workshops können eingereicht werden.

 

„Wie wichtig die Künste und kulturelle Begegnungen für uns sind, spüren wir gerade jetzt sehr deutlich. Sie können helfen, schwierige Zeiten zu bestehen“, erklärt Dr. Christine Fuchs, Leiterin von STADTKULTUR. „Die bereits erprobten Maßnahmen zur Gesundheitsförderung wie die Reduktion von Angst und Stress und das Einüben von resilienten Schutzfaktoren durch die künstlerische Arbeit sollen hier im Mittelpunkt stehen“, sagt Dr. Annette Scheder von der AOK Bayern.

Vom Museum ins Wohnzimmer

Der Workshop KunstReAction mit Bewegungstheater und bildender Kunst am Ingolstädter Museum für Konkrete Kunst wird seit vergangener Woche unter der Leitung von Regina Straub und Daniela Richter digital fortgeführt. Die Teilnehmenden können das Potenzial der Online-Vernetzung mit der Workshopleitung und den anderen Kursteilnehmenden nutzen, indem sie bei Performance-Übungen beispielsweise auch mit Video, Schnitt und Ton arbeiten.

Am 2. April 2020 startet die Workshopreihe „gesundmitkunst im Wohnzimmer“ für Erwachsene und Kinder unter Leitung von Sabine Messner in Kooperation mit dem Nürnberger Tucherschloss. Die Teilnehmenden werden mit Künstlermaterialien beliefert, um daheim und im digitalen Austausch mit der Gruppe kreativ zu werden. Anmeldungen zu dem Kurs sind noch möglich.

Der Workshop „Kreatives Schreiben zu Hause“ unter Leitung von Beatrix Raab und in Kooperation mit dem Missionsmuseum der Erzabtei St. Ottilien beginnt am 14. April 2020. Menschen, die sich isoliert und einsam fühlen, können schreibend und lesend in den digitalen oder telefonischen Kontakt mit den anderen Teilnehmenden und der Kursleitung treten. Auch hier gibt es noch freie Plätze.

Betreuung und Austausch per Telefon und Internet

Um gesundheitsfördernde künstlerische Workshops, die bisher noch in Museen und städtischen Galerien geplant waren, zu Hause durchzuführen, sollen neue Konzepte entwickelt werden. Die Workshopleiter*innen können beispielsweise Pakete mit Materialien an die Teilnehmenden schicken oder ihren Workshop so konzipieren, dass mit im Haushalt Vorrätigem gearbeitet werden kann. Daheim kann gemalt, gezeichnet, getöpfert, geschrieben, musiziert, fotografiert oder gefilmt werden. Wichtiger Baustein der Workshops ist die Anleitung durch die Workshopleiter*innen, die Betreuung und der begleitete Austausch unter den Teilnehmenden beispielsweise über Social Media, Messenger Dienste, Videochats, E-Mail und Telefon.

Die Workshops müssen in Kooperation mit einem Museum oder einer Städtischen Galerie stehen und einen thematischen Bezug zu den jeweiligen Einrichtungen in den Mitgliedsstädten von STADTKULTUR aufweisen. Die Anforderungen für die Bezuschussung von Workshops im Rahmen der Projekterweiterung entsprechen den bisherigen Modalitäten von gesundmitkunst. Die konkreten Workshop-Angebote werden auf folgender Homepage veröffentlicht: www.gesundmitkunst.de

Erweiterung des Gesamtprojekts gesundmitkunst

Unabhängig von dieser Erweiterung bleibt das Projekt gesundmitkunst in seiner bisherigen Form bestehen. Seit 2019 und noch bis Ende 2020 finden Workshops aller künstlerischen Sparten, die zur Gesundheitsförderung beitragen, an Museen und Städtischen Galerien in den Mitgliedsstädten von STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V. statt.

Im Rahmen des Modellprojekts werden weiterhin Zuschüsse für Workshops in den Museen der Mitgliedsstädte des Netzwerks vergeben, dem alle bayerischen Kommunen beitreten können. Gefördert wird das Projekt von der AOK Bayern – Die Gesundheitskasse und evaluiert von der Medical School Hamburg (MSH). Die Evaluation soll aufzeigen, welche Determinanten der Gesundheitsförderung positiv durch kunstpädagogische Angebote beeinflusst werden. Aus den Ergebnissen sollen Empfehlungen für neue Angebotsformen für die kommunale Gesundheitsförderung abgeleitet werden.

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